Till Langschieds Ausstellung «Access Denied irl» reflektiert die Einbettung der Logik von Computernetzwerken in unsere analogen Umgebungen.
Wir leben in voneinander getrennten Welten, die wie lose gesammelte Erfahrungen wirken. Diese «Welten» sind geprägt von Räumen und Wegen, die videospielartig organisiert sind. Was für die eine Alltag ist, ist für den anderen entrückte Traumwelt. In routinierter Gewohnheit bewegen wir uns durch analoge und digitale Räume, wobei wir kaum wahrnehmen, wie unser Zugang gesteuert wird. Der Besitz eines Schlüssels, eines Passworts oder einer Chipkarte bestimmt, wer welche Räume betreten darf. Diese Zugänge sind fest in Macht- und Privilegstrukturen eingebettet. Diese Architekturen sind nicht fixiert, sondern werden ständig modifiziert, um den Zugang gezielt zu regeln. Besonders im digitalen Raum, wie beim Online-Shopping, wird durch Layouts und Rabattsysteme experimentiert, um Kundenverhalten zu lenken. Je stärker digitale Realitäten unsere physischen Bewegungen beeinflussen, desto mehr wird sichtbar, wie bestimmte Räume oder sogar Stadtteile für bestimmte Menschen unerreichbar bleiben. Till Langschieds Ausstellung «ACCESS DENIED irl» reflektiert diese Einbettung der Logik von digitalen Netzwerken in unsere analogen Umgebungen. Er thematisiert die fortschreitende Verschmelzung virtueller und analoger Räume und hinterfragt deren Einfluss auf unsere Wahrnehmung. Oft entstehen seine Arbeiten in digitalen Formaten und werden dann in physische Installationen transformiert, um die Mechanismen des Virtuellen greifbar zu machen. Für den kunstkasten entwickelte er eine Installation aus hängenden Metallketten, die mit Glasperlen besetzt sind und Mosaikmuster von Absperrbändern bilden. Vernissage, Freitag 6. September ab 18.30 Uhr Mitwirkende und Zusatzinformationen: Till Langschied