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Medienmitteilungen
29. Apr. 2025, 14:04 Uhr

Rechnung 2024 der Stadtverwaltung Frauenfeld, des Alterszentrums Park und von Thurplus

Stadtrechnung erneut mit grossem Gewinn – Schulden nehmen zu
Die Stadtrechnung 2024 schliesst mit einem Gewinn von 14.23 Mio. Franken und verbessert sich gegenüber dem Budget um 19.49 Mio. Franken. Erwartet wurde ein Verlust von 5.26 Mio. Franken. Die Nettoinvestitionen lagen mit 8.31 Mio. Franken um 7.31 Mio. Franken unter den geplanten Nettoausgaben.
 
Die Verbesserungen gegenüber dem Budget können im Wesentlichen auf die höheren Steuereinnahmen von rund 3.14 Mio. Franken, Mehrwertsteuerrückforderungen von 1.28 Mio. Franken, neue Liegenschaftenbewertungen von 10.24 Mio. Franken, um 1.47 Mio. Franken geringere Kosten im gesamten Sozialhilfebereich inkl. Asylwesen und Verbesserungen in vielen weiteren Bereichen zurückgeführt werden.
 
Das positive Rechnungsergebnis ist auch auf die späte Genehmigung des Budgets zurückzuführen, das erst mit der Volksabstimmung vom 9. Juni 2024 bestätigt wurde und damit lediglich ein halbes Jahr zur Umsetzung verblieb. Auf diesen Umstand können der geringere Sachaufwand sowie die tieferen Nettoinvestitionen zurückgeführt werden.
 
Wesentlich höhere Steuererträge
Erwartet wurden Steuererträge von 45.31 Mio. Franken. Mit 48.89 Mio. Franken konnten Mehreinnahmen von 3.58 Mio. Franken verbucht werden. Wie im Vorjahr sind es die Steuereinnahmen aus den Vorjahren und die Ergebnisse der juristischen Personen, die zu einem besseren Ergebnis führten.
 
Die prognostizierten Steuereinnahmen inkl. Quellensteuern für 2024 bei den natürlichen Personen wurden um rund 302'000 Franken unterschritten. Aus den Vorjahren konnten Mehrerträge von 897'000 Franken erzielt werden. Bei den natürlichen Personen ergibt sich somit eine leichte Verbesserung gegenüber dem Budget von rund 595'000 Franken. Bei den juristischen Personen konnten sowohl für 2024 als auch für die Vorjahre höhere Ergebnisse als geplant erzielt werden. Mit 697'000 Franken aus dem Jahr 2024 und 2.29 Mio. Franken aus den Vorjahren verbesserte sich das Ergebnis gegenüber Budget um 2.99 Mio. Franken.
 
Mehrwertsteuerrückforderungen
Aufgrund eines Bundesgerichtsentscheides darf die öffentliche Hand mit Steuermitteln finanzierte defizitäre Bereiche ohne entsprechende Vorsteuerkürzungen abrechnen. Die Stadt hat bei Bekanntwerden dieses Entscheides umgehend die möglichen Vorjahre angemeldet und konnte rund 1.28 Mio. Franken Steuern aus den Vorjahren einfordern. Betroffen davon sind der Stadtbus, die Schlossbadi und die Kunsteisbahn.
 
Bei den Investitionen beliefen sich die Rückforderungen auf rund 2.98 Mio. Franken. Die Rückforderungen aus den Vorjahren sind einmalige zusätzliche Erträge.
 
Folgebewertungen der Finanzliegenschaften
2024 wurden vier Liegenschaften bewertet. Darunter erstmals der Baurechtsvertrag über die Stadtkaserne. Gesamthaft durfte ein Mehrwert von 10.24 Mio. Franken verbucht werden. Die Stadtkaserne ist per 1. Januar 2024 mittels Baurechtsvertrag an die Stadt übergegangen. Nachdem die zivile Nutzung geprüft werden konnte, erfolgte eine Bewertung durch einen externen Liegenschaftenschätzer. Der Wert wurde von diesem auf 4.96 Mio. Franken veranschlagt. Eine grosse Wertveränderung erfuhr auch die Liegenschaft an der Sonnenhofstrasse. Sie erfuhr eine Wertsteigerung von 4.34 Mio. Franken.
 
Schlossbadi erfolgreich wiedereröffnet
Aufgrund von fehlenden Referenzwerten mussten die voraussichtlichen Kosten für die Schlossbadi grob geschätzt werden. Der erfreuliche Neustart mit vielen Besucherinnen und Besuchern führte zu Mehreinnahmen. Gleichzeitig konnte der Betrieb mit wesentlich geringeren Energiekosten als erwartet das erste Jahr abschliessen. Ausserordentlich dazu kommen Mehrwertsteuerrückforderungen von rund 276'000 Franken. Die Schlossbadi schliesst 815'000 Franken besser ab als erwartet.
 
Geringere Kosten bei der Sozialhilfe
Die Erwartungen lagen für die Nettounterstützungen bei der Sozialhilfe, dem Asylwesen und der Alimentenbevorschussung bei 8.69 Mio. Franken. Mit 8.25 Mio. Franken sind die erwarteten Kosten um rund 440'000 Franken geringer ausgefallen. Mit 1.45 Mio. Franken schliesst die Sozialhilfe bei den Unterstützungen besser ab. Der Bereich Asylwesen inkl. Schutzstatus führte zu Mehrkosten von 1.03 Mio. Franken.
 
Geringere Nettoinvestitionen
Von geplanten 9.62 Mio. Franken Nettoinvestitionen im Bereich Hoch- und Tiefbau sowie Verkehr konnten nur 6.04 Mio. Franken umgesetzt werden. Neben der späten Budgetgenehmigung sind die üblichen Gründen wie Verzögerungen im Bewilligungsverfahren, Kostenabweichungen usw. für die geringere Umsetzung anzuführen.
 
Bei der Schlossbadi sind 6 Mio. Franken geplant gewesen. Umgesetzt netto wurden 1.25 Mio. Franken. Die grosse Differenz ist im Wesentlichen in der Rückerstattung der Mehrwertsteuern von 2.98 Mio. Franken für die gesamte Bauzeit geschuldet. Diese Rückerstattungsmöglichkeiten waren zum Zeitpunkt der Budgetierung nicht bekannt. Ein Beitrag aus dem Sportfonds des Kantons über 450'000 Franken verbesserte die Investitionsrechnung zur Schlossbadi zusätzlich.
 
Fehlende Liquidität
Wie im Vorjahr handelt es sich bei dem sehr guten Resultat nicht ausschliesslich um Liquide Mittel. So haben die kurzfristig verfügbaren Geldmittel um lediglich 3.55 Mio. Franken zugenommen. Dies war jedoch nur durch die zusätzliche Aufnahme von Geldern Dritter im Umfang von rund 5 Mio. Franken möglich. Die Darlehensschulden der Stadt sind von 100 auf 105 Mio. Franken gestiegen. Dazu kommen die Geldausleihen zwischen den städtischen Betrieben, die am Stichtag Netto eine Mio. Franken betrug.
 
Stadtrat beantragt eine Gewinnverwendung
Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, jeweils 2 Mio. Franken in die Vorfinanzierungen für die Infrastrukturbauten Freizeit- und Sportanlagen, Sanierung/Neubau Casino, Aussiedlung Werkhof/Busdepot und Sanierung/Neubau Alterszentrum Park einzulegen. Die verbleibenden 6.23 Mio. Franken sollen in die kumulierten Ergebnisse der Vorjahre (Bilanzüberschuss) eingelegt werden. Damit würde der Bilanzüberschuss auf 86.52 Mio. Franken steigen. Die Vorfinanzierungen für die in Planung befindlichen Infrastrukturbauten hätten einen Saldo von insgesamt 44.50 Mio. Franken.
Positives Ergebnis für Thurplus Energieversorgerin unterstützt städtischen Haushalt mit 2.7 Mio. Franken
Thurplus hat im Geschäftsjahr 2024 ein positives Geschäftsergebnis erzielt und konnte den städtischen Haushalt mit rund 2.1 Mio. Franken Abgaben und 0.6 Mio. Franken Gewinnausschüttung unterstützen.
 
Das Geschäftsjahr war geprägt von einer Vielzahl geopolitischer Unsicherheiten, die jeweils spürbaren Einfluss auf den Energiemarkt und dessen Volatilität hatten. Trotz dieser Rahmenbedingungen haben sich die Marktpreise für Strom und Gas im Vergleich zum Vorjahr entspannt, die Regelenergiepreise stiegen jedoch auf bis dato unerreichte Dimensionen.
 
Thurplus erzielte im Jahr 2024 einen Gewinn von 10.5 Mio. Franken und erreichte damit ein um 5.9 Mio. Franken besseres Ergebnis als budgetiert. Das betriebliche Ergebnis trug mit 4.8 Millionen Franken und das Finanzergebnis mit 1.1 Mio. Franken zu diesem positiven Resultat bei.
 
Hauptgründe für diese Entwicklung waren vorteilhafte Effekte bei der Gasbeschaffung, die Verrechnung von Deckungsdifferenzen, Erträge des Batteriespeichers sowie günstigere Kosten für Herkunftsnachweise für Strom und Biogas. Die Situation, dass aufgrund des Fachkräftemangels Stellen nur verzögert besetzt werden konnten, wirkte sich in Form von Einsparungen beim Personalaufwand auf das Ergebnis aus. Zudem erzielte Thurplus einen höheren Finanzertrag, in erster Linie aufgrund von Bewertungsgewinnen auf Finanzanlagen. Auch die Einsparungen in den Bereichen Unterhalt und Betrieb der Netze, Einsparungen bei den nicht aktivierten Anlagen sowie im Bereich Verwaltung schlugen sich im Resultat nieder.
 
Insgesamt fliessen rund 2.7 Mio. Franken an die Stadt Frauenfeld, davon 2.1. Mio. Franken Abgaben sowie 0.6 Mio. Franken Gewinnausschüttung.
 
Oberste Priorität hatten auch im Jahr 2024 die umfangreichen Vorsorgemassnahmen für die zuverlässige Versorgung der Frauenfelder Einwohnerschaft mit Trinkwasser und Energie. Insgesamt investierte Thurplus im Jahr 2024 rund 7.5 Mio. Franken in den Ausbau der Versorgungsnetze sowie in neue Anlagen. Die Schwerpunkte lagen auf dem Ausbau der Fernwärme. Aufgrund der verspäteten Budgetfreigabe der Stadt Frauenfeld konnte jedoch erst später mit dem Leitungsbau begonnen werden. Unter anderem deswegen weichen im Vergleich zum Budget die Bruttoinvestitionen um 7.1 Mio. Franken ab.
 
"Wir sind stolz auf unsere Mitarbeitenden, die sich wiederum 365 Tage rund um die Uhr für die Versorgung von Frauenfeld eingesetzt haben", erklärt Thurplus-Geschäftsleiter Peter Wieland. "Das erfreuliche Ergebnis zeigt unsere gemeinsamen Anstrengungen zum effizienten Mitteleinsatz."
 
Thurplus ist mit einem Eigenkapital von 147.45 Mio. Franken (EK-Quote 76 %) und flüssigen Mitteln von knapp 24 Mio. Franken weiterhin solide für die anstehenden Grossinvestitionen aufgestellt.
 
Im Jahr 2025 stehen der Ausbau der nachhaltigen Fernwärmeversorgung in Frauenfeld West, die Vorbereitungen für die Fernwärme Altstadt sowie weitere Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien und Technologien im Fokus. Zudem ist der Bau der ersten Freiflächen-Photovoltaikanlage durch Thurplus in Planung.
Alterszentrum Park schliesst mit deutlichem Defizit ab – Reorganisation gestartet
Die Jahresrechnung 2024 des Alterszentrums Park (AZP) schliesst mit einem Verlust von über 1.5 Millionen Franken ab – das negative Ergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Die finanzielle Lage ist ernst. Der Stadtrat hat deshalb die Weichen für eine umfassende Reorganisation gestellt.
 
Das Alterszentrum Park steht finanziell vor grossen Herausforderungen. Fachkräftemangel, steigende Preise, höhere Kosten für Informations- und Kommunikationstechnologien, anstehender Unterhalt bei den Gebäuden, stagnierende Beiträge bei den Krankenkassen-Leistungen und bei der Restkostenfinanzierung belasten die Rechnung des AZP.
 
Ergaten-Talbach: Gute Nachfrage, hohe Belastungen
Das Pflegeheim Ergaten-Talbach verzeichnete 2024 eine starke Auslastung mit 97.65 Prozent. Der Pflegebedarf lag über dem Budget, was auf den ersten Blick erfreulich ist. Dennoch resultierte ein erheblicher Verlust: Der Aufwand überschritt das Budget um über 1.7 Millionen Franken. Hauptursachen waren Personalengpässe, steigende Lohn- und Sachkosten sowie notwendige bauliche Unterhaltsarbeiten. Die Spezialfinanzierung zur Deckung der in den letzten Jahren aufgelaufenen Defizite weist inzwischen ein Minus von über 2 Millionen Franken auf.
 
Parksiedlung Talacker: neue Bewohnerinnen und Bewohner – geringer Pflegebedarf
In der Parksiedlung führte eine hohe Fluktuation zu erhöhtem Renovationsaufwand. Gleichzeitig fehlte es an pflegeintensiven Bewohnerinnen und Bewohnern, was die Einnahmen drückte. Trotz einer guten Belegung von über 96 Prozent entstand 2024 ein Verlust von rund 168’000 Franken.
 
Betreutes Wohnen und Tageszentrum Talbach
Bei den zwei kleineren Teilrechnungen des AZP ist es seit je her schwierig, eine ausgeglichene Rechnung zu erreichen. Die Nachfrage beim betreuten Wohnen, einem Angebot für Menschen mit gerontopsychiatrischen Bedürfnissen, ist schon seit längerem rückläufig. Es entspricht durch die veralteten Raumverhältnisse nicht mehr den heutigen Wohnbedürfnissen. Das siebte Bett konnte das ganze Jahr nicht belegt werden und Ende Jahr wurden weitere zwei Betten frei. Anfang 2025 musste das Angebot deshalb eingestellt werden. Für 2024 resultierte dank zurückhaltender Budgetierung ein kleiner Gewinn von rund 15’700 Franken.
 
Im Tageszentrum konnte die Auslastung im zweiten Halbjahr deutlich verbessert werden. Dennoch reichte es nicht für ein ausgeglichenes Resultat. Das Defizit beläuft sich auf rund 23’000 Franken. Das Angebot bleibt wichtig, insbesondere als Entlastungsangebot für Angehörige von Menschen mit Demenz.
 
Weichen gestellt: Reorganisation gestartet
Der Stadtrat hat auf die schwierige finanzielle Lage reagiert und per Januar 2025 eine umfassende Reorganisation des Alterszentrum Park eingeleitet. Ziel ist es, die Organisation effizienter zu gestalten, Kosten nachhaltig zu senken und die Flexibilität zu erhöhen. Erste Massnahmen wurden umgesetzt und im ersten Quartal 2025 konnte der Personal- und Sachaufwand bereits gesenkt werden. Erste Resultate können nach dem Halbjahresabschluss kommuniziert werden. Der Stadtrat ist zuversichtlich, dass 2025 eine ausgeglichene Rechnung erreicht werden kann.
 

Nr. 28 - Botschaft zu Geschäftsbericht und Rechnungen der Stadt Frauenfeld für das Jahr 2024 .pdf

 
  www.frauenfeld.ch/politik-verw...
Nr. 28 - Botsch… Jahr 2024 .pdf (PDF, 6.4 MB)
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